Wie wohl die meisten habe auch ich die Tage meine Wahlbenachrichtigung erhalten und natürlich mache ich mir seit geraumer Zeit Gedanken darüber wo ich mein Kreuzchen machen soll.

Damals als Jungwählerin war ich eine der ersten die sofort die Grünen gewählt hat, später bin ich dann jahrzehntelang zwischen Grünen und SPD hin und her gesprungen, je nachdem was mir strategisch am sinnvollsten erschien.

Noch vor einem Jahr war ich wild entschlossen mich dieses Mal aus Protest für die Linken zu entscheiden, bis auf einmal die Piratenpartei auftauchte. Damit kann ich mich momentan noch am ehesten identifizieren und erscheint mir am sinnvollsten gegenüber allen etablierten Geschwätz.

Doch nun bin ich gestern über diesen Beitrag von Duckhome gestolpert und schon wieder schwer ins Grübeln geraten.

Morgen ist die Beerdigung von Frau U.'s Vater zu der wir sie auf persönlichen Wunsch und als gute Freunde begleiten werden. Ein wenig mulmig ist mir davor schon, denn es ist der erste Todesfall eines Elternteils in meinem Freundeskreis und konfrontiert mich mit der Tatsache, dass der Tag an dem ich in der gleichen Situation sein werde immer näher rückt. Eine Tatsache mit der man sich als erwachsenes Kind ungern auseinandersetzt.

"Verachte nicht den Tod, sondern befreunde dich mit ihm,
da auch er eines von den Dingen ist, die die Natur will."
Marc Aurel, (121 - 180)

Auch mein Vater ist seit Jahren sehr krank und niemand kann sagen wieviel Zeit ihm noch bleibt. Ein zwiespältiges Thema für mich.

"Der Tod ist der schmerzlichste, der ungelöste Probleme und ungesagte Dinge hinterläßt."
Unbekannt

Wenn Du mehr sehen möchtest, dann klicke auf das Bild.

Entdeckt bei katzia

Psst, komme mit und folge mir an einen stillen Ort.


„Ich muß mich ganz im Stillen mit meiner Außenwelt reiben,
sonst werde ich untauglich für die Welt.“
Paula Modersohn-Becker, (1876 - 1907), deutsche Malerin,
gilt heute als Wegbereiterin des Expressionismus


Edit:

... in einem selbst.





> Ausgang?

"Hinter jedem Problem, das dich gefangen nimmt, verbirgt sich die Chance zum Wachstum."
Unbekannt

Antwort:

1. nein
2. ja
3. nein

Ist es verwerlich zu sagen, man wäre froh arbeitslos zu werden, weil die Situation sich einfach bis ins unterträgliche steigert, man davon so gelähmt ist, dass man zu schwach wird um Gegenmaßnahmen zu ergreifen? Weil man jahrelang versucht hat sich zu arrangieren und dabei fast seine Würde verloren hat. Weil man diese Fesseln sprengen möchte, um sein eigenes ich wiederzufinden, um sich gestärkt auf einen Neuanfang zubegeben.

Wenn ich es mir so recht überlege, hat es das Leben doch eigentlich gut mit mir gemeint.

Ich bin mit einer robusten Gesundheit ausgestattet, halberlei intelligent, sehe nicht aus wie Quasimodo. Meine Umwelt und meine Freunde signalisieren mir, dass ich ein freundlicher und liebenswerter Mensch bin. Meine Familie hat stets hinter- und zu mir gestanden. Alle Tiefschläge und schwierigen Phasen meines Lebens habe ich irgendwie immer gemeistert.

"Höre auf zu lamentieren und zu jammern. Es gibt keinen Gründe zu hadern, zu zweifeln oder ängstlich zu sein. Fange endlich an wieder an Dich selbst zu glauben!"


"Wir lesen die Welt verkehrt und sagen, dass sie uns enttäuscht."
Rabindranath Tagore

- warum tue ich das alles...
- wer bin ich...
- wer will ich sein...
- wo gehöre ich hin...
- midlifecrisis...
- ja...
- fühlt sich fast an wie damals die pubertät...
- oder ist bei mir nur einfach was schief gelaufen...
- immer auf der Suche, nie ankommen...
- irgendwas tief in mir drängt mich voran und voran...
- nur kein stillstand...
- das kann's noch nicht gewesen...
- ich hab' noch nicht alles ausprobiert...
- irgendwas in mir drin schreit lass mich raus...!

Habe heute Mittag mal wieder meinen sonntäglichen Spaziergang, so mit Muckestöpseln in den Ohren und Kamera bewaffnet, gestartet. Meist lauf ich ohne konkretes Ziel los, lasse mich einfach spontan leiten. So auch heute und siehe da, auf einmal habe ich mich in Gegenden und an Ecken wiedergefunden an die ich viele alte Erinnerungen habe.

Während ich all' diese persönliche Eindrücke auf mich habe wirken lassen, ist plötzlich ein Gefühl von Ruhe und Zufriedenheit über mich gekommen. Ich kann im Guten wie im Schlechten mit dieser Stadt und meiner hier verbrachten Zeit abschließen. Irgendwas tief in mir drinnen hat mir gesagt, dass meine Entscheidung richtig ist, auch wenn der Weg nicht einfach werden wird.

Warum auch immer, ich weiß es selber nicht, habe ich heute kein einziges Foto gemacht. Stattdessen bin ich mit einem Gefühl von neu erwachender Kraft nach Hause gekommen.